Modellieren mit ArchiMate (Teil 2)

Von Joost Bleijenberg – The Unit Company
(Übersetzung von René Hamacher)

Im ersten Teil dieser Serie haben wir uns mit der Visualisierung beschäftigt und wie ArchiMate dabei helfen kann. In diesem zweiten Teil untersuchen wir, wie Starbucks nach einer Selbstbedienungslösung sucht und welche Auswirkungen diese auf die Struktur des Unternehmens hat. Zum Beispiel folgen wir in dieser Serie Annabel und ihrem Besuch bei Starbucks.

In diesem Szenario geht es darum, dass das Starbucks Management zu dem Schluss kommt, dass Selbstbedienung ein guter Weg ist um eine höhere Kundenzufriedenheit zu erreichen. Anstatt darauf zu warten, dass Kunden in der Warteschlange ihre Bestellung aufgeben, kann der Kunde die Bestellung über einen Touchscreen-Kiosk aufgeben. Auch hier findet die Bezahlung statt und die Bestellung wird an den Barista weitergeleitet.

WIE KANN MAN ARCHIMATE NUTZEN, UM DIE AUSWIRKUNGEN DER VERÄNDERUNG SICHTBAR ZU MACHEN?

Wir beschreiben den Geschäftsprozess der Bestellung und Lieferung von Kaffee, wie im ersten Teil dieser Serie beschrieben. In Teilen des Geschäftsprozesses, muss jetzt eine Änderung vorgenommen werden. Die Prozesse des Bestellens und Bezahlens werden durch einen Kiosk ersetzt, siehe die grünen Prozesse unten:

Dieser wird durch die Kiosk-Prozesse ersetzt, die innerhalb der Anwendung des Kiosks durchgeführt werden. Kurzum, wir brauchen die Kohärenz zwischen Geschäftsprozessen und Anwendung, um weitere Entscheidungen treffen zu können.

Bevor wir dies betrachten, konzentrieren wir uns zunächst darauf, wie die Informationen erfasst werden. In ArchiMate können wir „Datensenken“ modellieren, die bestimmte Geschäftsinformationen enthalten. Siehe unten „Order Details“ und „Ticket + Name + Product“, die relevante Informationen für die Prozesse enthalten. In ArchiMate sind diese Elemente die sogenannten „Business Objects“.

In der oben beschriebenen Situation nimmt der „Order Taker“ die Bestellung an und erfasst die Bestelldaten: die Produkte und die Menge, in der sie bestellt werden.

Während des Bezahlvorgangs wird ein Ticket mit den Preis- und Produktdetails erstellt, welches wir ebenfalls speichern. Diese Informationen werden z.B. bei „Producing the coffee“ verwendet, um das richtige „Rezept“ zu ermitteln.

Da neben den Geschäftsprozessen auch IT-Systeme zum Einsatz kommen ist es gut Einblick in diese zu gewinnen. In der aktuellen Situation nimmt der „order taker“ die Bestellung über ein Point of Sale oder Kassensystem entgegen. In der Kasse gibt es verschiedene Funktionen, die den Kauf- und Bezahlvorgang unterstützen. Die Anwendungsschicht ist unten blau dargestellt. Dies wird dann wie folgt aussehen:

Wir bekommen wir nun eine Vorstellung von den Auswirkungen des Wandels, wenn wir in auf ein Selbstbedienungsmodell umsteigen wollen. Wenn wir nun sowohl den Bestell- als auch den Bezahlvorgang mit einem Kiosk automatisieren wollen, gelangen wir zum vollständigen ArchiMate-Modell:

Wir sehen, dass die Geschäftsprozesse „Ordering at Kiosk“ und „payment at Kiosk“ vollständig durch die Anwendung (blau) realisiert werden.  Sie umfasst die Prozesse, welche mit der Bestellung und Bezahlung zu tun haben. Sie sorgt auch dafür, dass nach der Bezahlung die „producing the coffee“ ausgelöst wird, die die Verbindung zu den bestehenden Prozessen herstellt.

ZUSAMMENFASSUNG

Um eine Veränderung, wie bei der Selbstbedienung vorzunehmen, ist es gut die aktuelle Situation zu verstehen. Indem wir zunächst einen Überblick über die bestehenden Geschäftsprozesse und die Anwendungskohärenz geben, gewinnen wir Einblick in das Ganze. Die neue Struktur kann dann eingefügt werden, um zu sehen, wie der Selbstbedienungskiosk eingebaut und mit Bestehendem verknüpft werden soll. Es gibt auch einen Einblick in den Umgang mit Geschäftsinformationen in der gesamten Kette.

 

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